Ein Wettlauf gegen die Zeit und eine geballte Ladung guter Laune

Der dritte Tag unserer Projektreise startete, wie die zwei vorangegangenen, mit einem dezenten Frühstück auf der Dachterrasse. Mit einer frischen Brise vom Atlantik auf der einen und der warmen Luft des Togo-Sees auf der anderen Seite war es wieder ein Moment der puren Ruhe vor dem Sturm.
Während ich mich für eine Besorgung in die Stadt rüstete, begannen Carmen, Conny und Ella schon mit einer wichtigen Aufgabe: Sie sortierten sorgfältig die Trikots für die Einweihung der Folklore-Gruppe Bobobor, die am Freitag stattfindet.
Meine Mission führte mich zum Baustoffhändler Le Watt. Mein Auftrag: Farben und Malutensilien besorgen, um den Saal im Mädchenzentrum zu streichen. Ich versprach, bis 12 Uhr zurück zu sein – ein Versprechen, das bei meinen Mitstreiterinnen für amüsiertes Kopfschütteln sorgte. In Togo hat das Wort „Pünktlichkeit“ nämlich eine ganz eigene Bedeutung. Ein kleines, augenzwinkerndes Wettrennen gegen die Zeit und die togolesische Gemütlichkeit begann. Doch zur Überraschung aller, vor allem aber zu meiner eigenen, war ich bereits um 11 Uhr wieder da!
Dieser Sieg der Pünktlichkeit ermöglichte uns einen frühen Aufbruch nach Klologo gegen 11:35 Uhr. Dort angekommen, gab es keine Sekunde zu verlieren. Die Vorarbeiten – das Abkleben und Abdecken – hatten die anderen Mädels schon am Montag erledigt. Also ging es direkt los: Kleidung wechseln, Farben mischen und rein in die bunte Schlacht! Der Anfang war, sagen wir mal, ein bisschen chaotisch. Plötzlich wuselten Dutzende Kinder und Jugendliche um uns herum, die alle helfen wollten, aber nicht so recht wussten, wie. Aber dieses anfängliche Durcheinander verwandelte sich schnell in eine Welle der Begeisterung und wurde zu einem großen, lauten, bunten Spaß! Alle arbeiteten mit so viel Freude, dass sie erst gegen 16 Uhr eine kurze Verschnaufpause einlegten. Die einzige Stärkung bestand aus etwas Ananas und Wasser, aber die Brote, Chips und Schokolade, die wir dabeihatten, wurden umgehend an die hungrigen Helferinnen und Helfer verteilt.
Während die anderen mit Pinsel und Roller den Saal verschönerten, widmete ich mich gemeinsam mit Vigan und Beau gars dem Aufbau von Tischen und Regalen, um Platz für die vielen Bücher zu schaffen.
Gegen 17:30 Uhr machten wir uns, glücklich und zufrieden, auf den Rückweg. Am Abend gab es ein köstliches traditionelles Gericht: Ayimolou (Bohnen mit Reis) mit Ngbagba (Tomatensoße) und Kanlanmi (Fisch). Beim gemeinsamen Abendessen ließen wir den ereignisreichen Tag Revue passieren. Ich nutzte die Gelegenheit, um die Gruppe auf das Programm für den vierten Tag einzustimmen.
Dieser Tag war ein weiterer Beweis dafür, wieviel man mit Gemeinschaft, guter Laune und einem kleinen Wettkampf gegen die Zeit erreichen kann. Wir sind bereit für die nächsten Herausforderungen!


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