Corona bremst den neuen afrikanischen Binnenmarkt aus

Daraus wird vorerst nichts, weil Corona bremst: Die African Continent Free Trade Area (AfCFTA), deren Beschlüsse bislang 22 der 54 afrikanischen Beitritts-Staaten ratifiziert haben – einzig Eritrea schloss sich nicht an – sollte am 1. Juli in Kraft treten und die Wirtschaft gewaltig ankurbeln, bürokratische Schranken sollten fallen und Import und Export auf dem Kontinent erleichtern. Das Leuchtturmprojekt der Afrikanischen Union muss verschoben werden, wie Wamkele Mene, der AfCFTA Generalsekretär, verkündet, die Restriktionen durch Corona würden die erstrebte Öffnung des Handels nicht zulassen.

Ein gigantischer Binnenmarkt mit 1,3 Milliarden Verbrauchern ist die panafrikanische Freihandelszone quer über den afrikanischen Kontinent – mit riesigem Potential. Derzeit beträgt intra-kontinentaler Handel in Afrika nur 17 Prozent des Gesamtaufkommens; in Asien sind es 49 Prozent. Der Anteil des Binnenhandels soll durch die AfCFTA bis 2030 auf 50 Prozent erhöht werden.

Mit Corona droht dem Kontinent eine Wirtschafts- und Gesundheitskrise gewaltigen Ausmaßes, da die Pandemie in Afrika auf viele Länder trifft, deren Wirtschaftskraft schon geschwächt ist. Wenn der informelle Sektor zusammenbricht, der in vielen afrikanischen Ländern noch die Wirtschaft bestimmt, kommt es zudem schnell zu Hungersnöten. Die Freihandelszone könnte dem entgegenwirken, könnte Lieferketten vor allem im Agrar-Sektor sichern – und damit Ernährung. (02.06.2020)


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