Ab heute hat Michel einen 14-Sitzer mit Fahrer gechartert, da etliche Mädels aus Rosalin‘s „Studentenwohnheim“ 😆 mit nach Klologo pendeln.

Heute ist die große Einweihung des neuen Grundschulgebäudes, das mit Hilfe der Reiner Meutsch Stiftung FLY & HELP zustande gekommen ist.
Zu diesem Anlass wurden wir mit maßgeschneiderten Hosen für alle aus demselben Stoff ausgerüstet. Kathrin hatte die Oberteile besorgt und fachgerecht mit einem corporate idendity design des Kekeli Togo Vereins sowie der FLY&HELP-Stiftung bedruckt. Zudem hat sie uns mit Namensschildern am Bande ausgestattet, was für so manche Kinder ein Grund zum Anbandeln mit uns merkwürdig unterarmbehaarten Weißen war.
Um 8.30 h trafen die Mädchen aus Lomé bei unserer Unterkunft in Agovoudou ein. Mit dabei auch unsere Azubi Inès, die zwei Tage zuvor Geburtstag hatte und die ich jetzt nach zwei Jahren wiedergetroffen habe. Was für eine Freude.
Vor der Abfahrt natürlich das obligatorische Gruppenbild im Innenhof unserer Unterkunft und dann mussten 20 Leute in dem 14er Bus untergebracht werden. Aber wir wären nicht in Afrika, wenn das ein Probleme wäre.
Kaum ist die Tür zu und das Vehikel setzt sich in Bewegung, schon geht ein 10-stimmiger Gesang in Höllenlautstärke los. Carmen hatte in weiser Voraussicht schon mal den Gehörschutz eingesetzt.
Die Mädels singen und hüpfen und klatschen und kichern, dass es nur so eine Art hat.

Unterwegs der übliche Einkaufsstop in Aného um Brot zum Verteilen in Klologo einzukaufen.
Ich nutze die Gelegenheit und lasse meine Gewohnheit von vor zwei Jahren wieder aufleben, dort am Markt ein Frühstücksei einzunehmen.
In Klologo angekommen war schon geschäftiges Treiben im Gange. Bei den Kiddies stößt vor allem das tags zuvor aufgebaute Trampolin auf reges Interesse.

Mit dem Zustrom der Gäste tauchen auch immer mehr bekannte Gesichter auf. Die Wiedersehensfreude ist groß, auf beiden Seiten.
Für die Ehrengäste, zu denen wir ja auch gehören, ist ein großes Zeltdach zur Beschattung aufgebaut.

Im Vorfeld hat uns Michel mit zur persönlichen Begrüßung der verschiedenen Chefs du Village gebeten, die zunächst im Schatten der neuen Schule Platz genommen hatten.

Die offizielle Einweihungsfeier wurde von einem musikalischen Rahmenprogramm gesäumt, bei dem die Künstler, z.T. Schüler, zum playback gesungen und getanzt haben, spontan begeisterte Reaktionen des Publikums hervorriefen und mit kleinen Geldbeträgen beworfen wurden. Dadurch wurde die Vielzahl der verschiedenen offiziellen Reden ganz gut aufgelockert.
Die Denkwürdigkeit der Errungenschaft eines neuen Schulgebäudes ist in der Stimmung der Veranstaltung richtig greifbar. Obwohl wir von den Reden natürlich nichts verstehen, ist eine ehrliche Freude und Wertschätzung bei den Honoratioren spürbar. Es kommen jede Menge Offizielle aus der Gemeinde, der Schulen, der Dorfältesten bis hin zum Staatssekretär aus dem Kultusministerium zu Wort. Und natürlich auch Michel als dem Initiator des ganzen Projekts.
Gekrönt wird die Veranstaltung mit dem Durchschneiden des Bandes am Eingang und somit der offiziellen Eröffnung des Gebäudes, gefolgt vom gemütlichen Teil mit Verköstigung der Ehrengäste im Klassenzimmer und dem einen oder anderen Schluck Alkohol zum Anstoßen auf das neue Schulhaus.

Ins Schulhaus integriert sind zu unserer großen Freude zwei Toiletten mit Wasserspülung. Zudem können die beiden Klassenzimmer zu einem großen Raum verbunden werden, so dass das Schulgebäude gleichzeitig als Mehrzweckhalle dienen kann.
Nach allerlei Wiedersehensbegrüßungen samt Fotosessions mit immer mehr Leuten begibt sich ein Großteil der Feiergäste zum Fußballplatz am Lycée um dem Training der Fußballmannschaft der Union sportive de Klologo beizuwohnen, nicht ohne weiter mit Getränken aller Art versorgt zu werden.

Kathrin nutzt die Gunst der Stunde und macht aktuelle Portraits unserer Auszubildenden.
Von dort werden wir gegen Abend von unserem Minibus abgeholt. Die Eindrücke des Tages lassen selbst die wieder mitreisende Mädchen-Gang verstummen.
Rosalin und Brigitte haben wie üblich ein Abendessen vorbereitet, zu dem auch die Mädels bleiben. Ein gemeinsames deutsch-togolesisches Abendessen auf unserer wunderbaren Dachterrasse, das ist ein wahres Abendmahl und ein würdiger Ausklang eines ereignisreichen und außerordentlich freudevollen Tages.